Mai 2016
Unesco World Heritage and shopping …
everything you need
Bath? Bath wo? ‚Muss man das kennen …?‘ war das Erste, was meine Freundin fragte, als ich diesen Ort für unseren jährlichen Mädelstrip vorschlug. Nö, musste man nicht. Obwohl … so im Nachhinein … offenbar war das Städtchen nicht sooo unbekannt wie wir meinten, nur wir hatten keine Ahnung. Von wegen Weltkulturerbe und so.
Eines morgens auf dem Weg zur Arbeit – Stau wie immer – konnten die Hörer meines Muntermacherlieblingsradiosenders Tipps geben für Städtereisen. Da hörte ich zum erstenmal den Namen Bath. Der Hörer erzählte so begeistert, dass ich mir via Internet weitere Informationen holte und zu dem Schluss kam … doch, das wäre was für uns. Meine Freundin war zu überzeugen und so war unser nächster Trip abgemacht.
Der nächstgelegene Flughafen ist Bristol. Leider hat man von Zürich aus keinen Direktflug, also nahmen wir die KLM-Verbindung via Amsterdam. Ich wusste, wenn ich mit dem Auto zum Flughafen fahren würde, drohte mir der Berufsverkehr, der mir von meinem Arbeitsweg her bestens bekannt ist. Man weiss nie, ob man 50 Minuten unterwegs ist (Minimum) oder 2 Stunden (Unfall und Stau). Musste nicht sein, also nahm ich von daheim einen der seltenen Direktzüge, welcher unten im Flughafen hält. Das war echt schick … kein Stau, kein Umsteigen. Leider gibt es diesen Zug nicht zu meinem Arbeitsplatz.
Am Flughafen spendierte meine Freundin ein Cüppli. Jawoll, um diese Zeit … von irgendwas musste man ja wach werden. Den Preis wiederhole ich nicht, sonst wird mir heute noch schlecht. Das konnte einem aber auch von dem staubtrockenen Kuchen blühen, der in der KLM serviert wurde. Das Wasser erhielt man im Plastikbecher mit Folie darüber. Beim Abziehen machte es laut ‚plopp‘ und der Inhalt landete auf meiner Hose, was mich für längere Zeit aussehen liess, als hätte ich es nicht mehr rechtzeitig auf’s WC geschafft.
Der Flughafen Schiphol in Amsterdam ist recht gross, gut ausgeschildert und die Zeit bis zum Weiterflug nach Bristol verging schnell. In Bristol sollte uns ein Driver erwarten, die Fahrt hatte ich im Internet bei taxi2flight gebucht. Das funktionierte hervorragend. Im Vorfeld wurde ich gebeten, nach der Landung eine SMS ‚landed‘ an unseren Fahrer Brian zu senden, der uns dann im hellblauen Hemd mit dunkelblauer Krawatte (… war genau angegeben ) empfangen würde. Offenbar hatte das Unternehmen mit mehr Komplikationen gerechnet, denn der Flughafen Bristol war eine einzige Baustelle.
Aber Brian, ein älterer Herr mit astrein verständlichem Englisch, stand da, wo er hingehörte, nämlich direkt am Ausgang. Für die Fahrt nach Bath brauchten wir für die ca. 25 Kilometer eine Stunde, denn auch hier … eine Baustelle nach der anderen.
Und dann endlich hielten wir vor unserem Hotel, The Ayrlington.

Und das Erste, was wir auf dem gepflegten englischen Rasen rechts neben dem Hotel sahen, waren ältere, in perfektes Weiss gekleidete Herrschaften, die mit grosser Ernsthaftigkeit Bowls spielten. Also … nicht, dass ich vorher gewusst hätte, was das ist … aber nun weiss ich es.

Das Hotel hatte ich mir viel grösser vorgestellt. Wobei ich einmal mehr feststellte, dass die Bilder im Internet wohl von guten Fotografen aufgenommen wurden … The Ayrlington ist ein gemütliches, etwas plüschiges Hotel, so wie ich es (in England) mag und erwarte. Allerdings, ein 5* Hotel, wie auf der Homepage angegeben, ist es keinesfalls. Leider gibt es die ‚einheitlichen Hotelsterne‘ in Europa noch nicht. Verschiedene Länder, darunter Deutschland, Schweiz, Österreich, Schweden und andere, sind dem Verband ‚Hotelstars Union‘ angeschlossen und haben ein gemeinsames Klassifizierungssystem. England ist nicht in diesem Verband, die holen sich die Sterne noch vom Himmel.
Wie auch immer … mir gefiel das Hotel mit seinem etwas maroden Charme, ohne Lift, ohne Minibar – dafür aber mit einem wunderschönen Garten. Unser Zimmer ‚Tulip‘ war angenehm gross. Die Dusche in der Badewanne war allerdings eher für kleine Leute gedacht. Der Duschkopf war fest angebracht und nicht beweglich und ich musste in die Knie gehen, damit ich drunter passte… Und was mir gar nicht gefiel … unzählige englische Sender und kein einziger brachte das Champions League Finale am Samstag. 2 Sterne Abzug, mindestens.




An diesem Nachmittag machten wir unseren ersten Erkundungsbummel durch Bath. Das Ayrlington ist sehr zentral gelegen und in ein paar Minuten ist man im Städtchen. Vom Hotel weg gibt es zwei Wege … nach links und nach rechts 😉 – wir nahmen zuerst mal den nach links. Dieser führte uns durch eine breite Strasse mit gepflegten Häusern direkt auf die Pulteney Bridge.

Die Brücke überquert den Fluss Avon und erinnert mit ihren Geschäften rechts und links ein bisschen an Venedig oder Florenz. Wie wir am anderen Tag auf unserer Sightseeing Tour erfuhren, ist das Wehr unter der Brücke im Film Les Misérables zu sehen – und nicht etwa die Seine.
In den wunderbaren, verwinkelten Gassen von Bath kann man sich verlaufen. Macht aber nichts. Von fast überall sieht man die Bath Abbey, an der man sich orientieren kann.


Auf unserem Streifzug kamen wir zum Milsom Place, einer Mischung aus Tradition und Moderne mit kleinen Geschäften und Restaurants.

Hier entdeckten wir das ‚Carluccio‘, ein ganztägig geöffnetes Restaurant, welches sich zu unserem Lieblingsitaliener in Bath entwickelte.

So langsam war es Zeit zum Abendessen und bei hausgemachten Ravioli, feinem Risotto und einem Glas Rotwein liessen wir es uns gut gehen. Und bei dem schönen Wetter konnten wir sogar noch auf der Terrasse sitzen.
Eigentlich hatten wir für diesen Abend ein ganz anderes Ziel zum Essen geplant, nämlich das ‚Sotto Sotto‘. Nicht wissend, dass dies der angesagteste und ‚..mit irgendwas..‘ ausgezeichnete Italiener in Bath ist. Diesen Zahn hatte uns der Hotelportier aber schnell gezogen. Auf unsere Bitte, hier zu reservieren, hatte er nur ein mildes Lächeln übrig (Touris halt ..) und erklärte uns, dass das Sotto Sotto auf Monate hinaus ausgebucht sei.
Machte aber gar nichts, denn – wie gesagt – wir haben im ‚Carluccio‘ hervorragend gegessen und wahrscheinlich wesentlich günstiger 🙂 .
Direkt neben dem Sotto Sotto war eine kleine Kneipe, wo man auch draussen sitzen konnte. Hier nahmen wir einen Absacker und bestaunten natürlich gebührend die Gäste, die man in’s Sotto Sotto hinein liess … . Unser Hotel war nur ein paar Minuten entfernt und so wurde dieser Abend nicht mehr lang, wir waren k.o. Das Bett im Ayrlington war hervorragend – einer ruhigen Nacht stand nichts mehr im Weg.
Am nächsten Tag – Freitag – war ich sehr gespannt auf das Frühstück, das ab 07:45 im kleinen, aber schönen Frühstücksraum mit Blick in den Garten serviert wurde. Na ja. Es gab English Breakfast, bestehend aus Spiegeleiern, Würstchen und Bohnen. Oder Continental Breakfast, bestehend aus eineinhalb Scheiben Toast, einem Croissant, Marmelade und Butter. Natürlich konnte man auf Bestellung auch verschiedene Variationen von Spiegeleiern erhalten. Ich bestellte zusätzlich Parmaschinken … der wurde nicht mal separat verrechnet. 1 Pluspunkt.
Ein Buffet gab es keines, aber auf einem separaten Tischchen stand in Folie abgepackter Käse, den man bei uns, was die Grösse betrifft, als ‚Probe‘ bezeichnen würde. Und ausserdem noch frische, gewürfelte Früchte und Joghurt, sehr lecker.
Heute stand eine ‚Hop on/Hop off‘ Tour auf dem Programm. Wettermässig wurden wir richtig verwöhnt. Es ging zwar ein kühler Wind, aber die Sonne schien.
Mit einem 24-Stunden Ticket konnte man 2 Routen befahren. Die eine klapperte die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Bath ab, die andere – die Skyline Tour – berücksichtigt die Aussenbezirke der Stadt. Wir entschieden uns als erstes für die Stadtrundfahrt.

Der Bus startet direkt vor der Abbey … wir verliessen ihn wieder am Circus.

Nicht, weil wir das unbedingt so geplant hatten, sondern weil uns der Tour Guide gehörig auf den Keks ging. Er sass direkt hinter uns und referierte in einer Lautstärke – und das ohne Mikrofon – dass es kaum zum Aushalten war. Sein Redefluss war keine Sekunde zu stoppen … ich glaube, der atmete nicht mal. Wie auch immer, wir stiegen am Circus aus und genossen erst einmal die Ruhe.
The Circus ist eines der Wahrzeichen von Bath und besteht aus mehreren halbrunden, prachtvollen Häusern, die zur Zeit ihrer Entstehung – vielleicht sogar heute noch – ein Wunderwerk der Architektur waren. Offenbar eine prestigeträchtige Adresse, wohnten und wohnen hier doch namhafte Künstler und Schauspieler.
Wir schauten in unseren Stadtplan und stellten fest, dass The Royal Crescent, eine weitere Sehenswürdigkeit von Bath, nur ein paar Strassen weiter war. Was wir im Vorfeld nicht wussten, ist, dass eigentlich alle sehenswerten Dinge in Bath sehr nah beieinander liegen, so dass man den Bus gar nicht braucht.


The Royal Crescent sind 30 denkmalgeschützte Gebäude, ebenfalls in einem Halbrund. Die haben’s hier aber damit .. Heute ist in den Gebäuden unter anderem das Luxushotel The Royal Crescent untergebracht, ein Museum und Privatwohnungen. Vor dem Crescent liegt der Royal Victoria Park, wunderschön angelegt.


Von hier aus beschlossen wir den Rückweg in die Innenstadt. Vorbei am schlichten Stadthaus von Jane Austen, der berühmtesten Bewohnerin von Bath und Autorin von ‚Stolz und Vorurteil‘.
Unser nächstes Ziel war die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit von Bath, The Roman Baths. Angekommen im lebhaften Treiben der Stadt, suchten wir dieses Gebäude. War dies so unscheinbar oder waren wir blind (… wahrscheinlich), wir fanden es nicht auf Anhieb und sprachen zwei entzückende ältere Ladies an. Schwestern, wie sich herausstellte. Die eine schnappte sich meine Freundin und mutierte begeistert zum Fremdenführer ‚I show you ..‘, während die andere mir erzählte, sie sei aus Brighton und zu Besuch bei der Schwester. Ich bereue heute noch, dass ich die Damen nicht um ein Foto gebeten habe. Hab ich wohl einfach vergessen, wie schade.
Lediglich ein paar Ecken weiter standen wir dann vor The Roman Baths, wo sich die Schwestern verabschiedeten und schnellen Schrittes ihrem eigentlichen Ziel entgegen eilten.
Die grosse Badewanne der Römer liegt im Herzen der Stadt und galt damals als der Treffpunkt. Man sieht auch noch gut erhaltene andere Räume, die damals als Umkleide dienten oder Tauchbecken beherbergten. Ich hatte mir den ganzen Komplex nicht so gross vorgestellt.




Im Anschluss an die Roman Baths kam man in den Pump Room, einem prächtigen Raum, der wohl einst als eine Art Wandelhalle diente, wo die High Society ihr Heilwasser trank. Übrigens hätten auch wir einen Schluck von dem Wasser nehmen können, aber wir bevorzugten eines, das im Glas kribbelt. Heute beherbergt dieser Raum ein sehr schönes Restaurant, angeblich das schönste in Bath.


Wieder draussen empfing uns immer noch die Sonne und wir suchten das Thai Restaurant, das uns irgendwann aufgefallen war, um für den Abend einen Tisch zu reservieren. Wir fanden es 🙂
Was anstellen mit dem schon fortgeschrittenen Nachmittag? Wir beschlossen, uns in den Sightseeing Bus zu setzen und auch noch die zweite Runde, die Skyline-Tour, zu machen. Sie wird in irgendeinem Prospekt als ’spektakulär‘ beschrieben. Na ja, das war sie jetzt nicht gerade, aber durchaus schön und sehenswert. Hat mir besser gefallen als die City Tour. Sie führt vom Bahnhof weg die Hügel hinauf über Claverton Down, einem Vorort von Bath. In der Nähe sind die University of Bath und das American Museum. Von oben hat man einen wunderbaren Blick auf Bath und die schöne, ländliche Umgebung.
Am späten Nachmittag schafften wir es soeben noch ins Hotel, bevor der grosse Regen einsetzte (Blick aus dem Hotelfenster).

Gott sei Dank hörte es rechtzeitig auf, so dass wir zu unserem Thairestaurant aufbrechen konnten. Es war das familienbetriebene ‚Salathai‘ in der Pierrepont Street, wo wir wirklich sehr gut gegessen haben.
Der nächste Tag – Samstag – fing nicht so berauschend an. Der Kaffee war so was von shit … diese lausige Brühe war wirklich nur Wasser mit Geschmack. Da hatte wohl jemand die Kaffeemenge nicht so im Griff. Der Tag konnte also nur besser werden. Wurde er auch. Wir starteten eine Shopping Tour. Bath überrascht diesbezüglich positiv. Es hat unglaublich viele kleine, liebevoll hergerichtete Läden mit sehr freundlichen Inhabern, die immer zu einem Schwatz bereit waren und jeder interessierte sich dafür, wo wir her kamen. Was mir so gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass man in Bath nur sehr wenige (… mir kommt gerade nur eine in den Sinn) der Kleiderketten antrifft, die in der Zwischenzeit die meisten Städte gleich aussehen lassen. Und damit langweilig.
Natürlich wurden wir hier und da fündig und natürlich gab es auch hier und da ein Päuschen. Was wir zufällig auch noch entdeckten, war das älteste Haus in Bath, das Sally Lunn House, welches aus dem 15. Jahrhundert stammt. Hier wurde offenbar das Hefebrötchen erfunden, das Sally Lunn Bun.

Nicht ganz so zufällig entdeckten wir dann auch noch die Abbey 🙂 – natürlich durfte ein Besuch in der Kirche aus dem 12. Jahrhundert nicht fehlen. Am besten gefielen mir die (angeblich) 56 Fenster, die christliche Szenen zeigen. Wenn die Sonne hier herein scheint, ist das eine sehr schöne Stimmung.



Und auch dies ist Bath, ein kunterbuntes Städtchen, in dem sich offenbar alles draussen tummelt, wenn die Sonne scheint.


Dann war da noch der Bath Guildhall Market. Ein ‚Indoor-Market‘ und der älteste der Stadt. Hier bekommt man auf kleinster Fläche alles, was man so benötigt. Von Elektrogeräten und Werkzeugen bis über Tee, Kaffee, Käse, Stickgarn, Süssigkeiten, Gemüse, Feinkost, Schmuck und vieles mehr. Und die Queeny darf natürlich nicht fehlen. Übrigens … offenbar hatte ich einen guten Moment erwischt. In Wirklichkeit war der Markt nicht so leer ..

Es war bereits wieder ziemlich später Nachmittag und – da es uns im Carluccio das letzte Mal so gut geschmeckt hatte – beschlossen wir, dieses Restaurant am Milsom Place nochmals aufzusuchen. Nach einer kurzen Wartezeit erhielten wir doch noch einen Tisch auf der voll besetzten Terrasse. So ein Glück und die Sonne schien immer noch. Wir liessen es uns richtig gut gehen … feiner Fisch, Bratkartöffelchen, Tiramisu …
Zurück im Hotel haben wir noch ein bisschen den wunderbaren Garten des Hotels genossen.




Später im Hotelzimmer machte ich das Check-In für den nächsten Tag und bat den Portier, mir die Boarding Dokumente auszudrucken. Bei dieser Gelegenheit sagte er mir, dass wir bis 10:30 ausgecheckt haben müssten. So früh schon? Fanden wir nicht sehr komfortabel …
Und am Abend dann, wie schon erwähnt – Champions League Final ohne uns … Mist.
Am nächsten Tag, unserem Abreisetag, machten wir noch einen letzten, ausgedehnten Stadtbummel. Bath am Sonntag hat was. Die Glocken der Abbey bimmelten sich die Seele aus dem Leib. Allerdings in einer so merkwürdigen Tonfolge, dass man das nicht unbedingt öfters hören musste. Und sie hörten nicht auf. Lange nicht…
In Parade Gardens – zwischen unserem Hotel und dem Städtchen – herrschte heute ein buntes Treiben. Offenbar fand an diesem Tag ein Kinderfest statt. Ansonsten ist das ein sehr entspannter Ort. Liegestühle stehen zur Verfügung, Picknick ist erlaubt und ein kleines Café gibt es auch.

In Bath gibt es ‚Mitten im Kuchen‘ noch das Abbey Hotel mit einer sehr schönen Terrasse. Hier betrieben wir bei einem Aperol das eine oder andere Mal ‚Leute gucken und hier verabschiedeten wir uns auch von Bath. Neben dem erwähnten Getränk mit ‚fish ’n chips‘ – einmal musste sein.

Noch einmal zurück ins Hotel und natürlich waren wir viel zu früh dran, unser Fahrer sollte uns erst um 14:30 abholen. Also setzten wir uns in die ‚Bar‘ und ich bekam noch einen feinen englischen Tee. Dann war es 14:30. Kein Driver in Sicht. Zehn Minuten später – das Gleiche. So langsam wurden wir etwas nervös. Ich rief Brian an und erreichte ihn nicht. Noch nervöser. Er sprach mir dann auf die Combox, dass es 10 Minuten später würde ‚due to traffic‘.
10 Minuten später. Kein Brian. Noch nervöser. Die Fahrzeit zum Flughafen betrug immerhin eine gute Stunde und unser Flug ging um 17:30. Um 15:00 entschloss ich mich dann, ein Taxi zu bestellen. Und gerade, als der Anruf von der netten Hotelangestellten getätigt war, fuhr Brian auf den Parkplatz. Also, Taxi wieder abbestellt. Wir waren mittlerweile nicht mehr nur nervös, sondern auch leicht stinkig. Im Verkehr stecken kann passieren, aber dann erwarte ich eine Information. Und das nicht erst auf Nachfrage. Brian entschuldigte sich wortreich und der Fall war erledigt.
Er fuhr dann wie ein Gestörter zum Flughafen. Viel später hätte es auch nicht werden dürfen … dort herrschte absolutes Chaos und wir verbrachten die verbleibende Zeit in der Schlange an der Sicherheitskontrolle.
Als wir die endlich überstanden hatten, sahen wir an den grossen Anzeigetafeln, dass viele Flüge wegen des herrschenden Unwetters verspätet oder gecancelt waren. Das würde uns doch nicht auch blühen? Keine Ahnung, ob unser Anschlussflug in Amsterdam warten würde. Doch wir kamen rechtzeitig weg.
Um 22:30 in Zürich angekommen, lief’s auch nicht gerade rund. Die KLM parkte irgendwo in der Pampa, der Bus vom Flugzeug weg brauchte ewig, bis es los ging und dann kam unser Gepäck nicht. Das Band wurde abgestellt und es war immer noch nicht da. Wäre alles nicht so schlimm gewesen, hätte ich den letzten Zug nach Hause nicht erreichen müssen. Endlich, nach einer halben Ewigkeit, lief das Band wieder und irgendwann hatten wir auch unsere Koffer.
Dann im Eiltempo auf den Bahnhof … schnauf. Wenn der Zug nicht Verspätung gehabt hätte, hätte es nicht mehr gereicht. Leider hatte ich keine Direktverbindung und ich wusste nicht, ob der Anschlusszug warten würde. Also hat bester Ehemann der Welt mich am Anschlussbahnhof abgeholt. Was wesentlich gemütlicher war 🙂
Eines ist ganz sicher: der Tipp im Radio war super, ich teile die Begeisterung des Hörers – Bath ist eine Reise wert.
Take care!
Eure Sue